Dr. Deutsch hatte mehrere Jahre als Universitätsdozent in Swaziland, einem Nachbarstaat Südafrikas, gearbeitet und von dort eine Sammlung von Liedern mitgebracht, die bis dahin in Deutschland so gut wie unbekannt waren. Die Lieder aus dem südlichen Afrika sind geprägt von der Erfahrung der Unterdrückung und des Widerstandes im Apartheid-System, ebensosehr aber auch von der Hoffnung auf Befreiung und Gerechtigkeit.
Zur Bedeutung des Singens im Überlebenskampf sagte ein südafrikanischer Theologe Anfang 1994, kurz vor den ersten allgemeinen und freien Wahlen, in Johannesburg:
Südafrikaner sind ein singendes Volk. Wir haben während der Zeit der Apartheid nicht deshalb gesungen, weil wir glücklich waren. Wir haben auch dann gesungen, wenn wir weinten. Wir haben gesungen, um uns nicht zerbrechen zu lassen. Wir haben gesungen, um zu überleben.
Diese Lieder von großer emotionaler und spiritueller Kraft bilden das Kernstück des Chor-Repertoires. Hinzu kommen Spirituals aus den USA, deren Entstehung in ähnlicher Weise in der Erfahrung der Sklaverei und der Sehnsucht nach Befreiung wurzelt.
Außerdem singt der Chor bei verschiedenen Anlässen auch Lieder aus Lateinamerika, Ostasien, Zentral- und Ostafrika. Einen guten Eindruck von all diesen musikalischen Traditionen vermittelt die CD Freedom is Coming!, die 1995 veröffentlicht wurde. Eine zweite CD, Come On! (1999), erweitert diesen Bestand, wieder angereichert mit neueren Gospels aus der US-Tradition.